Die Zukunft der nachhaltigen Sanierung – Insight-Artikel von Lars Schmitt
Durch die zweite Auflage des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), die am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, wird der Klimaschutz vom Gesetzgeber zusätzlich verschärft. Die steigenden Betriebskosten und die rasant ansteigenden Energiepreise haben die ESG-Prinzipien noch stärker in den Fokus gerückt. Jeder Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft muss sich mit diesem Thema auseinandersetzen, sodass langfristig Niedrigenergiegebäude zum Standard werden.
Im internationalen Kontext spielt außerdem der Energieausweis (Energy, Performance Certificate, EPC) eine wichtige Rolle bei der Immobilienbewertung. EPC-Ratings bewerten Gebäudedesign und Potenzial zu einer Zeit, in der Energieeffizienz besonders wichtig ist. Aber jetzt ist es entscheidend, wie effizient ein Gebäude wirklich betrieben wird und ob es Netto-Null-Emissionen erreicht. Für Investoren ist es möglicherweise wichtiger, Netto-Null zu erreichen als Zertifikate für umweltfreundliches Design zu erhalten, wie zum Beispiel DGNB, BREEAM und LEED. Die steigende Bedeutung von NABERS als anerkannte Akkreditierung zeigt, dass die betriebliche Energieeffizienz immer wichtiger wird.
Zur Verbesserung der Energieleistung sollten vorhandene Ressourcen besser genutzt werden
Als Branche müssen wir vor allem die Kreislauffähigkeit der technischen Gebäudeausstattung verbessern. Aber was, wenn sich die Anforderungen eines neuen Mieters von den Vormietern unterscheiden? Was passiert mit intakten Komponenten, die kaum genutzt wurden? Ethisch und ökologisch betrachtet kann die Antwort nur „Recycling“ heißen.
Als Generalunternehmer mit langjähriger Expertise im Mieterausbau ist es unsere Aufgabe, unseren Kunden, Auftragnehmern und anderen Partnern diesen Weg zu erklären, sie zu überzeugen und zu inspirieren.
Das neue Institute for Sustainability Leadership der Universität Cambridge ist kein Gebäude nach üblichen Standards. Aber es muss zum Standard werden.
The University of Cambridge Institute for Sustainability Leadership (CISL), Cambridge, UK
Anpassung unserer Strategie zur Akquise neuer Talente
Seit den Veränderungen durch die COVID-19-Pandemie auf die moderne Arbeitswelt wird nach wie vor in Büros investiert, wobei zahlreiche anspruchsvolle Unternehmen besonderen Wert auf eine hochwertige Ausstattung legen. Diese Strategie hilft ihnen, erstklassige Fachkräfte zu gewinnen und sich gleichzeitig auf zukünftiges Wachstum vorzubereiten, indem sie ihre Büroflächen erweitern.
Dies verdeutlicht, dass die Sicherung der Mieternachfrage nicht nur eine erstklassige Immobilie erfordert, sondern auch einen lokalen Talentpool an qualifizierten Fachkräften, der die Geschäftsaktivitäten der Mieter unterstützt.
Unser neuester Wide Angle-Bericht „Die Fachkräfte-Frage neu gedacht“ zeigt, wie die Nutzung von Planungs- und Nutzerdaten dazu beitragen kann, eine proaktive regionale Personalplanung zu etablieren. Das schafft Gewissheit bei Entscheidungen und zieht weitere Investitionen an. Wenn wir gleichzeitig in Betracht ziehen, in welche Bereiche investiert wird und welche Talente verfügbar sind, können wir besser planen und potenzielle Fähigkeiten und Arbeitskräfte mobilisieren.
Überbrückung der Qualifikationslücke im Bauwesen
Da die Wartung und Performance von Gebäuden zentral für Investitionsentscheidungen und Betriebsabläufe sind, müssen wir mehr ESG-Fachkräfte in der Baubranche ausbilden. Unser Bericht zeigt, 53% der Jugendlichen und 63% der Eltern stimmen zu, dass das Bauwesen zur Schaffung nachhaltiger Gemeinschaften beiträgt.
Dennoch besteht eine Wissenslücke über die Vielfalt der verfügbaren Rollen in der Branche, die Schlüsselrolle des Baus bei der Förderung von Technologie und die Karrieremöglichkeiten. Die Immobilienbranche hat direkten Einfluss auf den Klimawandel, zusammen mit anderen Faktoren wie Innovationstempo und technologischem Fortschritt. Die Baubranche bietet zahlreiche Karrierewege im Bereich umweltschonende Sanierung und Nachhaltigkeit. Durch eine veränderte Wahrnehmung der Branche können wir den Bausektor besser positionieren, um künftige Talente anzuziehen.
Partnerschaftlich zusammenarbeiten, um das Erbe von morgen schon heute zu sichern
Wir müssen unsere Zusammenarbeit mit Eigentümern und Nutzern verbessern und gleichzeitig darüber nachdenken, welche Fachkräfte wir wirklich benötigen. Innerhalb unserer Branche streben wir danach, die Fähigkeiten in entscheidenden Wirtschaftsbereichen aufzubauen, um unsere Partner zu unterstützen. Unser integrierter Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie berücksichtigt, ermöglicht es uns, Partner frühzeitig zu beraten und ihnen dabei zu helfen, einen Vorsprung bei der Erreichung ihrer Netto-Null-Ziele zu erlangen.